Buchtipp Erwachsene Januar 2019

Markus Lutteman: Das weiße Nashorn

Lutteman, Markus:
Das weiße Nashorn : Thriller / Markus Lutteman. Übers.: Kerstin Schöps. - 1. Aufl. - München : Penguin Verlag, 2018. - 475 S. : Ill. (s/w) ; 19 cm. - (Penguin ; 10233)
EST: Blodmåne. - aus dem Schwed.
ISBN 978-3-328-10233-5 kt. : EUR 10.00

Schlagworte: Wilderei ; Nashorn ; Organisiertes Verbrechen ; Belletristische Darstellung
(Spannung, Thriller)

(© Penguin Verl.)

In einem schwedischen Zoo wird ein nördliches Breitmaulnashorn getötet und ihm die Hörner abgesägt. Es war eines der letzten Exemplare seiner Art. Etwa zur gleichen Zeit erfährt der Rockstar Rob Chazey, dass auch Lena getötet wurde, ein Nashorn in Afrika, für das er eine Patenschaft übernommen hatte. Er nimmt dies zum Anlass, seinem aufreibenden aber im Grunde leeren Leben zu entfliehen und reist in das Reservat nach Südafrika.

Vor Ort lernt er die Wildhüterin Thabisa kennen, die gegen die Wilderer kämpft und alles dafür tut, um ihre Schützlinge zu retten. Zusammen mit ihr wird er immer weiter in einen Strudel aus Habgier und Skrupellosigkeit gezogen. Die Drahtzieher und Hintermänner sind hauptsächlich die Händler von Nashorn und deren Kunden, die viel Geld bezahlen – seien es Sammler oder Menschen, die an die heilende Wirkung des Horns glauben. Die Handlanger in diesem blutigen Geschäft reichen von korrupten Politikern und Beamten bis hin zu den kleinen Wilderern und Schmugglern. Aber auch etliche Terroristengruppen finanzieren sich mit dem Geld aus dem Hornhandel.

Markus Lutteman erzählt seine Geschichte über den weltweiten illegalen Handel mit Nashorn als rasanten Thriller verpackt. Die Handlung führt um die halbe Welt. Dabei schildert er Schicksale und Motive von Personen aus Europa, den USA, China, Afrika und Vietnam, die in Verbindung mit diesem schmutzigen Geschäft stehen oder es bekämpfen.

Da ist z.B. der Afrikaner, der zum Wilderer wird, um seine Familie zu ernähren, der Vietnamese, der für einen Schmuggler arbeitet, um ein vermeintlich besseres Leben zu führen, aber auch Ranger, die mit den Wilderern zusammen arbeiten.

Ungewöhnlich für einen Roman ist der ausführliche Anhang, in dem Lutteman Belege für die oft drastischen Schilderungen liefert und dem Leser klar macht, dass es sich nicht um Fiktion sondern um die Realität handelt.

 

Sabine Fürst