(© Ravensburger)

Dornröschen ist eines der beliebtesten und bekanntesten Märchen der Brüder Grimm. Bereits in der 1. Auflage der Kinder- und Hausmärchen von Jacob und Wilhelm Grimm ist es aufgenommen worden.

Zur Erinnerung hier eine kurze Zusammenfassung des Märchens: Ein Königspaar bekommt eine Prinzessin, zum Fest werden zwölf Feen eingeladen um dem Mädchen ihren Segen zu bringen. Die dreizehnte Fee ist jedoch nicht eingeladen. Diese Fee rächt sich, indem sie die Prinzessin zum Tod durch eine Spindel verflucht. Doch eine der geladenen Feen hat ihren Segen noch nicht gesprochen und mildert den Tod durch einen hundertjährigen Schlaf. Daraufhin lässt der König alle Spindeln aus seinem Königreich verbannen. Als die Prinzessin fünfzehn Jahre alt ist, holt sie der Fluch dennoch ein: die böse Fee verkleidet sich als alte Frau am Spinnrad. Das Mädchen greift nach der Spindel, sticht sich und fällt – wie das ganze Schloss – ein einen hundertjährigen Schlaf. Bis ein Prinz kommt und es durch einen Kuss vom Fluch erlöst.

In der Geschichte „Das letzte Dornröschen" geht es um Flora, die bis zu ihrem Geburtstag ein ganz normales Leben als Teenager führt. Doch kaum zwei Wochen nach ihrem sechzehnten Geburtstag flattert ein ominöses Schreiben ins Haus. Darin steht, dass Flora sich bei einer seltsamen Agentur melden soll, um dort ihre Pflichtjahre abzuleisten. Doch Flora hat sich niemals bei irgendeiner Agentur um einen Job beworben.

Um das Missverständnis aufzuklären, geht Flora eines Nachmittags zur alten Mühle, an der sie sich laut dem Schreiben einfinden soll. Doch statt die Sache abzuhaken, muss das Mädchen erfahren, das Märchen nicht nur eine Erfindung der Brüder Grimm sind. Flora wird gesagt, dass sie selbst einem Märchengeschlecht entstammt, ihre Urgroßmutter das letzte Dornröschen war und auch sie eine magische Gabe besitzt.

Zusammen mit anderen Figuren aus der Märchenwelt muss Flora nun im Auftrag der Agentur ASGA (Auffinden und Sicherstellen von Gegenständen aller Art) magische Gegenstände finden und diese aus dem Verkehr ziehen, bevor normale Menschen eine magische Vergiftung bekommen.

Flora versucht das alles erst einmal zu verdauen, doch dafür bleibt nicht viel Zeit, da sie schon bald zu ihrem ersten Auftrag abholt wird …

Die Autorin Claudia Siegmann lässt in ihrem zweiten Jugendbuch die Nachfahren von Märchengestalten als Helden Undercover arbeiten, um die normale Alltagsbevölkerung vor zerstörerischer Magie zu bewahren. Eine interessante Idee, da man auf diese Weise auf die unterschiedlichsten Märchenfiguren, mit verschiedenen Gaben trifft. Das weckt natürlich auch das Interesse des Lesers, die Geschichte der Märchenfigur im ursprünglichen Text nachzulesen.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und flüssig zu lesen. Da die Geschichte aus der Perspektive von Flora erzählt wird. Auf diese Weise fühlt man sich mit der Protagonistin auf Anhieb verbunden, weil sie von dieser Märchenwelt, in der sie sich nun zurechtfinden muss keine Ahnung hat und alles erst lernen muss.

Empfohlen ab 13 Jahren.