Buchtipp für Jugendliche Mai 2020

Christelle Dabos: Die Verlobten des Winters

Aus dem Französischen von Amelie Thoma. - Erste Auflage. - Berlin : Insel Verlag, 2019. - 537 Seiten ; 22 cm. - (Die Spiegelreisenden-Saga ; 1)
EST: Les fiancés de l'hiver
ISBN 978-3-458-17792-0 kt. : EUR 18.00

(© Insel Verl.)

Schauplatz, der auf vier Bände angelegten Saga, ist die Erde in einer nicht näher genannten Zukunft. Den blauen Planeten mit Kontinenten und Ozeanen wie wir ihn kennen gibt es nicht mehr. Nach dem Riss – wie der Untergang der alten Welt genannt wird - existieren nur noch Bruchstücke der ehemaligen Landmasse, die wie Inseln in einem nicht mehr vorhandenen Meer schweben. Einundzwanzig größere Inseln die bewohnt sind, werden Archen genannt. Auf jeder dieser Archen leben unsterbliche Familiengeister, von denen die meisten Bewohner abstammen. Diese Personen besitzen besondere Gaben.

Auf der Arche Anima lebt Ophelia, die gleich zwei Gaben besitzt: sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Behütet aufgewachsen unter dem Schutz einer großen Familie, versteckt sich Ophelia am liebsten hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Sie leitet ein Museum für Gegenstände aus der alten Welt. Zusammen mit ihrem Onkel, einem Archivar kümmert sie sich um das Erbe der Ahnen. Doch eines Tages wird ihrem beschaulichen Leben ein jähes Ende gesetzt: Die Doyennen – Patriarchinnen der Arche Anima – teilen Ophelia mit, das sie in den Norden auf die weit entfernte Arche Pol ziehen und dort einen Adligen namens Thron heiraten soll, den sie gar nicht kennt. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Begleitet von ihrer Anstandstante Roseline macht sich Ophelia auf den Weg zum Pol. Auf der Himmelsburg (auf dem Buchcover abgebildet), der Hauptstadt des Pols, angekommen geraten die beiden Frauen aus Anima  in einen Sumpf aus Intrigen, Fallstricken und Gewalt. Doch Orphelia lernt fern ihrer Heimat nicht nur sich selbst kennen, mit jedem neuen Abenteuer gewinnt sie an Statur und errät, peu á peu, welche Mission eigentlich auf sie wartet …

Die Autorin Christelle Dabos hat die Abenteuer und Gefahren, die die tollpatschige und zunächst unbeholfene Heldin Ophelia erlebt auf vier Bände angelegt. Dem Leser öffnet sich nach „Die Verlobten des Winters“  mit den Folgebänden „Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast“ und „Das Gedächtnis von Babel“ Stück für Stück ein weiterer Teil der eigenartigen Welt der Archen und Familienklans. Der finale Band „Im Sturm der Echos“ erscheint am 21. Juni 2020.

 

Die Autorin Christelle Dabos wurde 1980 an der Côte d'azur geboren. Nach ihrem Studium zog sie nach Belgien und arbeitete als Bibliothekarin. Als sie 2007 an Krebs erkrankte, begann sie mit dem Schreiben. Die ersten Auszüge aus „Die Spiegelreisende“ veröffentlicht sie in einem Online-Schreibportal. Ermuntert von anderen Nutzer*innen bewarb sich Christelle Dabos bei dem Jugendbuchwettbewerb des französischen Verlags Gallimard Jeunesse – den sie auf Anhieb gewann. Der hier besprochene erste Band steht auf der Nominierungsliste der Jugendjury für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020.

 

Empfohlen ab 13 Jahren.

 

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