Aus dem Norwegischen von Franziska Hüther. - Deutsche Erstausgabe, 1. Auflage. - Zürich : Woow Books, 2020. - 228 Seiten ; 22 cm
EST: Syden
Es ist der letzte Schultag vor den Sommerferien. In der Klasse 6a tauscht man sich über die Ferienziele aus: Mallorca, Florida, Südfrankreich, Portugal. Alle verreisen, nur Ina nicht, denn ihre Mutter hat für einen Urlaub gar kein Geld. Um von den anderen nicht ausgelacht zu werden, erzählt Ina daher von einer Reise in den Süden. Damit die Lüge nicht auffliegt, postet sie nun regelmäßig Fake-Fotos in den Klassen-Chat. Dabei hat Ina seit dem Beginn der Ferien ihr Zimmer nicht mehr verlassen. Und die achtwöchigen Sommerferien in Norwegen können ganz schön lang sein. Doch Vilmer, der neu in die Nachbarschaft gezogen ist, kommt Ina auf die Schliche. „Man kann selbst entscheiden, wo der Süden ist“, meint er, und die beiden beginnen eine verlassene, gammelige Hausmeisterwohnung in ihr eigenes Süden-Paradies zu verwandeln. Mit ausreichend Fantasie, einer Fototapete mit Sonnenuntergang, einem aufblasbarem Planschbecken als Pool und belegten Broten, die zu Club-Sandwiches werden, verbringen die beiden nun jeden Tag an ihrem geheimen Ort.
Mit „Irgendwo ist immer Süden“ ist der norwegischen Autorin Marianne Kaurin eine Abenteuergeschichte gelungen, die ohne weite Reisen auskommt. Ein Buch, das in diesen Corona-Sommer passt, wie kein anderes. Weil jeder, der gerade über ausgefallene Reisen in ferne Länder jammert, lernt: man kann sich überall seinen eigenen Süden schaffen, denn Süden ist da, wo du es dir am schönsten machst. Eine zweite Erkenntnis nach dem Lesen des Buches: Um schöne Ferien zu verbringen, braucht es Freunde, die einen so nehmen wie man ist und nicht anlügen muss um dazu zu gehören.
Empfohlen ab 11 Jahren