(© Dt. Taschenbuchverl.)

„Hannes" von Rita Falk, gelesen von Johannes Raspe (2012).

Uli und Hannes sind beste Freunde und stehen nach ihrem Abitur mitten in der Zukunftsplanung, als Hannes bei einer Motorradausfahrt schwer stürzt und ins Koma fällt. Niemand weiß, ob er wieder aufwachen wird, doch Uli glaubt an das Unmögliche und beginnt, an seinen Freund Briefe zu schreiben, damit dieser sie lesen kann, sobald er wieder aufwacht. Darin erzählt er von seinem Alltag, wie er seine Arbeit im „Vogelnest" (Heim für psychisch instabile Personen) als Zivi wahrnimmt und wie Hannes‘ Freunde und Verwandte mit der Situation umgehen. Es entstehen viele lustige aber auch traurige Situationen, denn die beiden sind nicht „nur" Freunde, sondern beste Freunde.

Rita Falk zeigt sich mit „Hannes", neben ihrer Provinzkrimiserie rund um Kommissar Franz Eberhofer, von einer neuen, anderen Seite, die den Leser berührt und trifft.

Dabei verleiht Johannes Raspe Ulis und Hannes‘ Geschichte durch seine Stimme viel Gefühl und Tiefgang. Man wird tief in die Geschichte gezogen und lacht mit Uli, wenn ihm etwas Lustiges oder Peinliches passiert ist. Man spürt die Wut und die Trauer, die durch Uli geht, während er die Briefe an Hannes schreibt und verzweifelt an der Hoffnungslosigkeit, die sich breit macht. Trotz der nicht gerade leichten Thematik vergehen die knapp 5,5 Stunden Laufzeit wie im Flug. Zuletzt bleibt der Gedanke dieser wunderbaren und einzigartigen Freundschaft der beiden jungen Männer nachhaltig hängen.