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Buchtipp für Jugendliche 06/2025: Jean-Pierre Pécau: Die letzten 100 Tage Hitlers

/ Szenario: Jean-Pierre Pécau ; Zeichnungen: Filip Andronik & Senad Mavric. Nach dem Buch von Jean Lopez. Aus dem Französischen von Sarah Pasquay. - Deutsche Erstausgabe. - München : Knesebeck, 2025. - 112 Seiten : farbig ; 30 cm
Einheitssacht.: Les 100 derniers jours d'Hitler . - Aus dem Französischen übersetzt
ISBN 978-3-95728-934-6 Festeinband : 28,00 €

(© Knesebeck Verlag)

Vor 80 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der bis heute entsetzlichste Krieg, den Menschen je gegeneinander geführt haben. Angezettelt hatte in Deutschland, unter der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten. Der Größenwahn der NS- Führung kostete am Ende über 60 Millionen Menschen das Leben.

 

Eine Vielzahl an Neuerscheinungen ist zu diesem Anlass im Frühjahr auf dem deutschen Buchmarkt erschienen. Als besonderes Beispiel soll hier, die als Chronik angelegte Graphic Novel „Die letzten 100 Tage Hitlers“, vorgestellt werden.

 

Die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs sind die schlimmsten, denn sie fordern die meisten Opfer. Jeden Tag verlieren durchschnittlich 30.000 Menschen ihr Leben. Anfang 1945 wird auch Deutschland zum Schlachtfeld. Nicht nur an den Fronten wird gestorben, sondern auch in den bombardierten Städten, den Vernichtungslagern und auf den Todesmärschen.

 

Der Comic setzt ein am 15. Januar 1945: Die Ardennenoffensive gilt als gescheitert, Hitler sitzt in einem Sonderzug von der Westfront nach Berlin.

Der Comic äußert den Gedanken „Träfe eine Bombe diesen Zug, würde das drei Millionen Leben retten“. Ein Bombentreffer hätte Hitlers Tod schon früher herbeigeführt. Doch in jener Nacht gibt es in diesem Teil Deutschlands keine Fliegerangriffe. Erst hundert Tage später, am 30. April 1945, wird Hitler im Führerbunker in Berlin, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Eva Braun, Selbstmord begehen – und der Zweite Weltkrieg endlich sein Ende finden.

 

Stattdessen verfolgt das Buch nun Tag für Tag, Seite für Seite, wie das bereits stark unter Druck stehende NS-Regime den Wahnsinn des Krieges auf die Spitze treibt.

Alle militärischen und politischen Entscheidungen werden von einem Mann getroffen. Doch wie handelt er als Führer des nationalsozialistischen Regimes? Welche Angriffsbefehle gibt er in den letzten 100 Tagen seines Lebens? Und was passiert, als die Rote Armee Berlin erobert – die Stadt, in der er sich im Führerbunker zurückgezogen und abgeschottet hat.

 

Neben dem Untergang Hitlers wird das Schicksal seiner näheren Umgebung miteinbezogen. Politische Gegner wie Churchill, Schukow und Eisenhower, sowie Opfer in den Lagern, die Leidtragende Zivilbevölkerung und Frontsoldaten kommen zu Wort.

 

Historisch fundiert, mit kraftvollen Illustrationen zeigt die Graphic Novel das Chaos, den Wahnsinn, die Ängste und die tiefen Abgründe des Naziregimes in ihren letzten Stunden im Berliner Führerbunker.

 

Wichtig auch das Nachwort von Robert Lüdecke von der Amadeu Antonio Stiftung, die sich für eine demokratische Kultur und gegen Rechtsextremismus, Rassisums und Antisemitismus engagiert. Robert Lüdecke hebt darin vor allem die Bedeutung der Erinnerungskultur hervor. Bei der viele rechtsextreme Strömungen aber gerade versuchen einen „Schlussstrich“, oder eine Relativierung der NS-Verbrechen zu ziehen.

 

Entstanden ist die Graphic Novel nach dem Buch von Jean Lopez „Les 100 Derniers Jours d’Hitler und geeignet für Jugendliche ab 14 Jahre.

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